Arbeitsstrukturen werden flexibler
Immer mehr Firmen gehen dazu über den Kernmannschaften in der Belegschaft noch weitere externe Unterstützung zu geben. Das neue Zauberwort unserer Zeit greift ums sich, die Zeitarbeit. Die zeitweilige Beschäftigung von Personal eines Personaldienstleisters ist jedoch weder bei der Stammbelegschaft noch bei den Gewerkschaften gerne gesehen. Studien ergeben, dass 90 % der großen deutschen Firmen inzwischen flexible Beschäftigung nutzen.
Die flexible Arbeitsstruktur bringt für die Arbeitgeber heute große Vorteile. Der starke Kündigungsschutz der Stammbelegschaft kann bestehen bleiben und trotzdem werden die Arbeitsspitzen abgedeckt. Entlassungen wurden dadurch verhindert, melden die Arbeitgeber. Die boomende Zeitarbeitsbranche ist jedoch nicht das einzige Mittel, um Arbeitsstrukturen flexibel zu gestalten. Hinzukommen Zeitarbeitsverträge, Praktikumsplätze oder Freelancer. Häufig handelt es sich auch um Scheinselbständigkeiten, die sowohl den Sozialkassen als auch den Gewerkschaften ein Dorn im Auge sind. Firmen, die starken saisonalen Schwankungen unterworfen sind und auch Branchen mit wirtschaftlichen Schwankungen waren in früheren Zeiten gezwungen, bei Engpässen Kredite aufzunehmen um die Durststrecke zu überwinden. Durch einen Kreditvergleich hielten sich hierfür zwar die Kosten für die Unternehmen in Grenzen und dennoch barg dies große Risiken.
Gewerkschaften sehen traditionelle Lösungen im Vordergrund
Gewerkschaften plädieren eher für Arbeitszeitkonten und Kurzarbeit und sehen darin die menschlichere Lösung als die stetige Wanderschaft von–„Wanderarbeitern“ der Zeitarbeitsbranche. Zumal viele Arbeitsverhältnisse hier weniger gut bezahlt sind und die Kündigungsfristen sehr knapp bemessen. Der Focus betitelte die Zustimmung der Arbeitnehmerverbände gar als: „Zeitarbeit -Sündenfall der Gewerkschaften“.
Wer die ganze Problematik positiv sehen möchte wird schnell feststellen, dass durch die ständig weitervermittelten Freiberufler auch Fähigkeiten und Erfahrungen wachsen. Zudem sind Zeitarbeitsunternehmen häufig gezwungen ihren Mitarbeitern Weiterbildungen anzubieten, damit diese der Aufgabe gewachsen sind. Auf Dauer wird das den Mitarbeitern Vorteile bringen und es bleibt zu hoffen, dass sie dadurch früher oder später in ein festes Anstellungsverhältnis wechseln können. Die Vermittlungsquoten der Arbeitslosen wachsen zudem durch einen sich öffnenden Markt und so beflügelt dies auch die Hoffnung mit einer sich erholenden Wirtschaft in eine Vollbeschäftigung zu kommen.