Was Deutschland in Sachen Fachkräftesicherung unternimmt
Schaut man sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt an, wird es immer deutlicher, dass der demografische Wandel eingesetzt hat. Was schon lange vorhersehbar war, ist nun Wirklichkeit geworden. Ständig sinkende Schülerzahlen haben es schon lange gezeigt, dass irgendwann nicht genug Lehrlinge für alle Unternehmen da sein werden. Genau aus diesem Grund muss eine neue Zielgruppe für die berufliche Ausbildung gefunden werden. Auf dem Bildungskongress in Berlin haben Fachleute darüber diskutiert, wie dieses Problem gelöst werden kann. Wichtig ist vor allem, sagte der Präsident des Bundesinstitutes für Berufsbildung, Friedrich Hubert Esser, neue Potenziale zu erschließen. Aber auch jeder, der noch keinen Berufsabschluss hat, muss an ein höchstmögliches Bildungsniveau herangeführt werden.
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Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt
Schon lange war die Lage auf dem Ausbildungsmarkt nicht so gut wie heute. Obwohl gerade im letzten Jahr doppelte Abiturjahrgänge auf dem Arbeitsmarkt gedrängt haben und die Wehrzeitpflicht ausgesetzt wurde, hat sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt im Vergleich zu anderen Jahren deutlich verbessert. Die Beratungs- und Vermittlungsstellen konnten 50.000 zusätzliche Ausbildungsstellen mehr als in den vergangenen Jahren verzeichnen. Damit sieht die Lage auf dem Arbeitsmarkt für junge Leute sehr gut aus. Die Arbeitslosigkeit unter den Jugendlichen liegt weit unter dem europaweiten Durchschnitt von rund 20 %. Außerdem, so berichtete Annette Schavan, unsere Bildungsministerin, hat das deutsche duale Ausbildungssystem eine Vorbildfunktion in Europa und wird von immer mehr Ländern übernommen.
Neue Zielgruppen finden
Neue Zielgruppen für die Berufsausbildung werden unter anderem durch die Initiative von Bildungsstätten unterstützt. Vor allem leistungsschwächere Schüler und Schülerinnen können durch die Bildungsstätten gezielt gefördert werden. Oft werden sie von der siebten Klasse bis hin zu einer erfolgreichen Ausbildung unterstützt. Laut Annette Schavan muss allerdings auch das duale System an Attrasktivität gewinnen. Erreicht werden soll das in Zukunft durch einen europäischen Qualifikationsrahmen, der einheitlich für ganz Europa festlegt, welcher Abschluss anerkannt wird und welchen Wert er hat. Damit soll sichergestellt werden, dass die Berufsausbildungen in ganz Europa anerkannt werden. Den jungen Leuten werden damit neue Chancen und Möglichkeiten geboten.