Zahnmedizinische Berufe: Fortbildung zum Zahntechnikermeister
Seit mehreren Jahren herrscht auch im einst so sicheren Bereich der Zahnmedizin ein hoher Kostendruck. Das belegen auch die Informationen hier auf der Seite. Der Grund: Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt bei bestimmten Arten von Zahnersatz nur noch einen Teil der Kosten, die Tendenz ist weiter fallend. Auch Zusatzversicherungen reduzieren oft nur die Kosten, die sie für die Behandlung aus der eigenen Tasche berappen müssen.
Diese Entwicklung hat natürlich auch Folgen für die Zahntechniker, welche die Prothesen herstellen. So mancher Patient lässt beispielsweise seine Prothese bereits im Ausland anfertigen, wo er unterm Strich oft für die komplette Prothese weniger bezahlen muss, als der Zuschlag in Deutschland beträgt. Dies bedeutet jedoch weniger Umsatz für die einheimischen Dentallabors. Für Zahntechniker ist die berufliche Fortbildung deshalb die beste Garantie, ihren Arbeitsplatz zu behalten oder schnell einen neuen zu finden. Der Meisterbrief ist für viele der erste Schritt zur Weiterbildung
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Weiterbildung zum Meister
Erst nach der bestandenen Gesellenprüfung können sich Zahntechniker zum Meister weiterbilden. Sie erwerben dadurch umfassende Kenntnisse in ihrem eigentlichen Fachbereich sowie in kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Belangen. Der Zahntechnikermeister darf nach der erfolgreichen Prüfung automatisch Nachwuchskräfte ausbilden, auch ohne die Ausbildereignungsprüfung gemacht zu haben. Weil der Meister auch unternehmerisch denken kann, stehen nach der erfolgreichen Meisterprüfung die Chancen nicht schlecht, auf der Karriereleiter ein paar Schritte nach oben zu machen. In größeren Dentallabors etwa ist ein Abteilungsleiter ohne Meisterbrief kaum denkbar. Schließlich gehört die Mitarbeiterführung hier zu seinen wichtigsten Arbeitsbereichen. Er muss das Potenzial seiner Mitarbeiter erkennen und bestmöglich einsetzen. Und natürlich muss er fachliche Fehler erkennen und diese schnellstmöglich abstellen können.
Wie läuft die Fortbildung zum Meister ab?
Zahntechniker, die sich zum Meister fortbilden wollen, können das entweder in Vollzeit oder in Teilzeit neben dem Job machen. Im ersten Fall dauert die Ausbildung ein Jahr, in Teilzeit muss mit zwei Jahren gerechnet werden. Zur Ausbildung zugelassen werden erfolgreiche Absolventen, die ihren Gesellenbrief als Zahntechniker oder einem zahnmedizinischen Beruf haben. Darüber hinaus wer einen staatlich anerkannten und ähnlichen Ausbildungsberuf in der Industrie erlernt hat, den Meisterbrief in einem anderen Handwerk besitzt und eine Abschlussprüfung in einem Ausbildungsberuf besitzt und bis zu drei Jahren als Zahntechniker gearbeitet hat.
Die Ausbildung selbst gliedert sich in vier Bereiche. Im fachpraktischen Teil vertiefen sie ihre Kenntnisse in der Herstellung von Prothesen. Der fachtheoretische Teil reicht von der Kalkulation bis hin zum Thema Kieferorthopädie. Die Grundlagen des wirtschaftlichen Handels lernen sie im kaufmännisch-rechtlichen Teil ebenso wie Rechnungswesen und Controlling. Verschiedene Aspekte zur Ausbildung des Nachwuchses runden das Unterrichtsprogramm ab.
Nach der Vorbereitung müssen sich die angehenden Meister einer viergeteilten Prüfung stellen. Dazu gehört die Anfertigung eines Meisterstücks und einer Arbeitsprobe. Der fachtheoretische, kaufmännische und arbeitspädagogische Teil werden außerdem in einer schriftlichen und mündlichen Prüfung abgefragt.